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Ablauf einer Zahnimplantat Operation

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und bedarf eines gut geplanten Ablaufs wenn Zahnimplantate eingesetzt werden sollen. Das häufigste und sicherste Verfahren ist die Einbringung der Impantate nach einer Vorbehandlung der Restzähne, einer professionellen Zahnreinigung und bei abgeheilten Knochenverhältnissen. In speziellen Situationen können Implantate auch unmittelbar direkt nach der Extraktion (Zahnentfernung) eingesetzt werden. Dann spricht man von einer Sofortimplantation. Wird ein Implantat oder mehrere Zahnimplantate sofort nach der Insertion (Einbringung) in eine Versorgung einbezogen, dann spricht man von einer Sofortbelastung. So können die Implantate bei idealer Voraussetzung auch sofort mit einem Provisorium versorgt werden und Sie verlassen die Praxis schon direkt nach der Implantation mit festen Zähnen.

Grundsätzlich ist die zahnärztliche Implantation ein absolut schmerzfreier Eingriff. Er erfolgt im Regelfall in Lokalanästhesie, vergleichbar einer größeren Zahnbehandlung oder Extraktion. Der Unterschied ist meist durch die Vorstellung des Patienten geprägt. Außer Vibrationen während der Präparation gibt es nur wenige unangenehme Momente. Zum Beispiel kann das Kondensieren des Knochens bei einem indirekten Sinuslift oder bei sehr weichem Knochen – siehe Knochendichte –  durch das klopfende Einbringen spezieller Instrumente für kurze Zeit eine „seltsame“ Empfindung auslösen.

Die Präparationen erfolgen mit einem speziellen Motor unter definierten Drehmomenten und Drehzahlen bei Kühlung mit physiologischer Kochsalzlösung.

Generell ist eine Implantation in unserer Praxisklinik ein Routineeingriff und dauert pro Implantat nur ca. 30 min bis 1 Stunde.

Ist eine multiple Implantation geplant oder muss ein umfangreicher Knochenaufbau (Sinuslift, Knochenblocktransplantat) durchgeführt werden, so empfiehlt sich bei eher ängstlichen Patienten eine Vollnarkose. Diese ist sicher und man „verschläft“ den ganzen Eingriff. Wir arbeiten mit einem sehr erfahrenen Facharzt für Anästhesie zusammen. Das Narkosegerät ist hochmodern und bietet absolute Sicherheit.

Nachfolgend zeigen wir Ihnen die schrittweise Darstellung einer Zahnimplantation und Versorgung anhand eines Einzelzahnimplantates im Seitenzahnbereich auf. Die Begriffe in ( ) stellen nur Optionen dar, die im Bedarfsfalle vom Implantologen entschieden werden sollen. Je nach Ausgangssituation können weniger oder mehr Schritte benötigt werden, um das Endergebnis zu erzielen.

Einer umfangreichen klinischen Untersuchung folgt eine digitale radiologische Auswertung der anatomischen Strukturen; Modelle dienen einer Simulation der späteren Zahnversorgung und zur Herstellung einer Orientierungsschablone.

Als Voraussetzung einer Implantation sollten alle Zähne falls notwendig parodontologisch vorbehandelt werden. Zumindest ist eine Zahnreinigung vor dem Eingriff erforderlich. Am Tage vor der Operation und mindestens zwei Wochen nach Operation ist auf eine sehr gute Reinigung der Zähne zu achten.

Der Eingriff der Implantation erfolgt in Lokalanästhesie. Das Zahnfleisch wird vorsichtig zur Seite gelegt und die korrekte Position des Implantates kann mit einer Schiene festgelegt werden. Dann erfolgt in aufsteigenden Schritten die Präparation des Implantatbettes. Mit speziellen Instrumenten wird hierbei für eine eventuell nötige Augmentation Eigenknochen gewonnen. Dann erfolgt die finale ganz präzise Aufbereitung bevor das Implantat eingesetzt wird. Zur Unterstützung des äußeren Knochens können die gewonnenen Knochenspäne, eventuell auch mit Knochenersatzmaterial versetzt, eingebracht werden. Dann erfolgt der Verschluss des Zahnfleischgewebes mit extra feinen Nähten.

In vielen ist es im Frontzahnbereich sinnvoll, ein mikrochirurgisch gewonnenes Bindegewebetransplantat unter das Zahnfleisch einzubringen. So wird ein größeres Volumen erzeugt, was für die spätere ästhetische Ausformung wichtig sein kann.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der offenen und geschlossenen Einheilung. Diese beiden Verfahren unterscheiden sich darin, dass bei der offenen Einheilung das Implantat direkt nach dem Einbringen schon durch das Zahnfleisch ragt während das geschlossen einheilende Implantat unter der Schleimhaut versteckt bleibt. Beide Verfahren haben ihre Berechtigung jedoch hat sich die geschlossene Einheilung aus vielerlei Gründen bewährt und wird heute in den meisten Fällen praktiziert.

10 bis 12 Tage nach dem Eingriff erfolgt die Nahtentfernung, nach weiteren 3-4 Wochen wird eine Röntgenkontrolle empfohlen.

Nach ca. 3 bis 4 Monaten wird das bisher unter dem Zahnfleisch eingeheilte Implantat eröffnet. Das heißt, es wird eine kleiner Schnitt angelegt und die Deckschraube, die das Implantat oben verschlossen hat, wird entfernt und durch eine höheren sogenannten Heilformer (Gingivaformer) ersetzt. Dabei wird das Zahnfleisch so manipuliert, dass es später eine natürliche Wulst erzeugt. So ist das Gewebe dick und erscheint natürlicher. Eine Freilegung mittels Laser oder Stanze klingt zwar verlockend, zerstört aber das wichtige feste Zahnfleisch und bietet für den Patienten damit eher Nach- als Vorteile.

Nach der Nahtentfernung warten wir meist noch einmal ca. 2 Wochen, bevor der Abdruck über dem Implantat genommen werden kann. Der Heilformer wird zu diesem Zweck entfernt und für den Zeitraum der Abdrucknahme durch einen speziellen Übertragungspfosten (Abdruckpfosten) ersetzt. Nach dem Abdruck erfolgt das Umschrauben und der Heilformer wird wieder eingesetzt.

Im nächsten Schritt kann dann schon die Eingliederung der Krone erfolgen.

Bei großen Arbeiten oder in der ästhetischen Zone empfiehlt sich erst eine Einprobe vorzunehmen. Wesentliche Änderungen können dann noch vorgenommen werden und die Fertigstellung ist meist in wenigen Tagen möglich.

Im Frontzahnbereich oder nach größeren Knochenaufbaumaßnahmen kann auch die Eingliederung eines Langzeitprovisoriums sinnvoller sein. So kann sich Knochen und Weichgewebe vorsichtig anpassen. Die definitive Versorgung erfolgt dann meist erst nach ein paar Monaten.

Die Eingliederung der definitiven Krone erfolgt mit einem Zement, der aber bei Bedarf vom Zahnarzt wieder gelöst werden kann. So bleibt die Krone immer fest kann aber bei Korrekturbedarf leicht wieder abgenommen werden.

Nach zwei Wochen erfolgt eine nochmalige Prüfung der Bißsituation. In der ersten Zeit sollte in engen Zeitabständen von ca. 3 Monaten Kontrollen erfolgen. Mindestens halbjährlich, am besten in Verbindung mit einer professionellen Zahnreinigung (Prophylaxe).

Eine Röntgenkontrolle ist halbjährlich, nach einem Jahr jährlich sinnvoll. Gerade bei Rauchern oder nach einem umfangreicherem Knochenaufbau.

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