zahnimplantatwissen.de | Was Sie schon immer über Implantate wissen wollten

Beckenkammtransplantat

Bei sehr ausgeprägten Defekten oder bei stark abgebautem Kieferkamm, ist die  Verpflanzung von körpereigenem Knochen aus der Hüfte oft die einzige Möglichkeit, den verloren gegangenen Knochen wieder aufzubauen.
Hierzu muss im Rahmen einer Vollnarkosebehandlung ein Orthopäde die Entnahme am Beckenkamm vornehmen. Der Zugang kann hier an der Vorderseite oder auch am hinteren Beckenkamm erfolgen. In der gleichen Narkose setzt der Kiefer- oder Oralchirurg den oder die Knochen dann auf den Kieferkamm und fixiert ihn mit speziellen Titanschrauben. Im Regelfall ohne gleichzeitige Insertion der Zahnimplantate.

Der Nachteil dieser Operationstechnik ist die eindeutig erhöhte Morbidität (einhergehende nachteilige Folgen wie Narbenbildung, längere Beschwerden beim Gehen) und die generell schlechtere biologische Potenz des Beckenkammknochens gegenüber dem qualitativ höherwertigen Kieferknochen.

Viele Defekte lassen sich mit Kieferknochentransplantaten sehr gut rekonstruieren, so dass die Indikation für einen solchen Eingriff sehr eng gesteckt werden kann. Die schonende Entnahme auch von größeren Knochentransplantaten erfolgt in unserer Praxisklinik routinemäßig mit einem Ultraschallknochenskalpell (Piezochirurgie) und kann sehr präzise und effektiv erfolgen. Ein Eingriff in Vollnarkose ist zwar ebenfalls zu befürworten, nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass der Patient nicht stationär wie bei der Beckenknochenkammentnahme aufgenommen werden muss. Der Patient verlässt also mit einem Zahnersatz die Praxisklinik wieder am gleichen Tag.

Der Einsatz von Beckenkammknochen für den reinen Sinuslift ist nach unserer Ansicht aufgrund der heute zur Verfügung stehenden modernen Möglichkeiten des Knochenaufbaus nicht mehr zu propagieren und erhöht nur unnötig das Trauma für den Patienten.

guide guide guide guide guide